Ausseer Gespräche

Ausseer Gespräche 2026

Wie un/abhängig ist Europa?

25.–28. Juni 2026, Congress Bad Aussee

Der russische Angriff auf die Ukraine sowie die deutliche Distanz die der Langzeitverbündete Amerika zu Europa derzeit einnimmt, haben in den letzten Jahren die Nachkriegsordnung erschüttert. Die wirtschaftlichen sowie sicherheitspolitischen Folgen lassen die Frage, wie unabhängig – oder abhängig – Europa heute ist, immer drängender werden. Drei Tage lang widmen sich die diesjährigen Ausseer Gespräche dieser Frage, gehen den Wurzeln der derzeitigen Problematik nach und stellen die Frage nach dem Spezifischen einer europäischen Kultur.

Als Auftakt am Donnerstag diskutiert eine hochkarätige Runde mit Paul Lendvai, Valentin Inzko und Stefan Pehringer auf einem hochkarätig besetzten Podium zu „Österreich im Kontext der EU-Politik“.

Der Freitag steht im Zeichen von Forschung und Bildung: Der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und ehemalige Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Heinz Fassmann wird mit Robert Höldrich, dem Vizerektor der Kunstuniversität Graz, einen Tandemvortrag halten. Ein Seminar beleuchtet Europas Rolle im globalen Wirtschaftssystem und wird von universitären Fachleuten Alexia Fürnkranz-Prskawetz und Harald Oberhofer von der Wirtschaftsuniversität Wien gestaltet. Ein zweites Seminar geht der Gestaltung und dem Verständnis von Heimat, Natur-, und Umweltschutz im internationalen Kontext nach und wird von André Doehring, Professor für Jazz- und Popularmusikforschung, sowie dem Ausseer Arzt und Umweltaktivisten Dieter Ribitsch gehalten. Ein Ausflug ins Salzbergwerk Altaussee thematisiert die Rettung europäischer Kunstschätze am Ende des 2. Weltkriegs, aber auch die Bedeutung der Salzgewinnung für die Region.

Am Abend und diskutiert Paul Lendvai mit Ulf Bästlein und Irmtraud Fischer und stellt auch sein neuestes Buch „Wer bin ich?“ vor, in dem er sein langes Leben und seine Identität als Österreicher, Ungar, Jude und Europäer beschreibt.

Die Problematik von Migration, Integration und Desintegration der Kulturen in der EU, die heute in fast allen Ländern zu gesellschaftlichen Spaltungen und scharfen politischen Kontroversen führt, wird der Migrationsexperte Kenan Güngör am Samstagvormittag beleuchten.

Von den beiden folgenden Seminaren wird sich eines den europäischen Errungenschaften der Sozial- und Geschlechterpolitik widmen, wobei mit dem Arbeitsrechtler Günter Löschnigg und der Antidiskriminierungsrechtlerin und Spezialistin für Legal Gender Studies, Silvia Ulrich, ausgewiesene Fachleute die Diskussion mit dem Publikum anregen werden. Ein zweites Seminar wird Europas sicherheitspolitischer Abhängigkeit von Großmächten analysieren, wofür Elke Schraik, Expertin für digitale Sicherheit vom Zentrum für Europäische Integrationsforschung der Universität Wien gewonnen werden konnte und der Militärexperte Brigadier Gerald Karner angefragt wurde.

Den Abschluss bildet ein Konzert unter der Leitung von Ulf Bästlein, Gerd Kühr und André Doehring. Es steht unter dem Motto und der Frage einer spezifisch „europäischen“ Musik. 

Wie jedes Jahr lädt am Abend der Eröffnung der Ausseer Bürgermeister, Thomas Schönauer, zum Empfang im Kammerhof, musikalisch begleitet von der Bradlmusi.

Das Board der Ausseer Gespräche 2024, das die Programme entwirft, mit dem Bürgermeister von Bad Aussee, von links nach rechts: Günther Löschnigg, Michael Hagner, Irmgrad Lippe, Joachim Krenn, Frannz Frosch, Liliane Weissberg, Ulf Bästlein, Irmtraud Fischer, Karl Acham, Gerd Kühr. © Seiberl/Alpenpost